Wer erkennt es – Oktober 2024
Mit riesigen Schritten kommt der Herbst auf uns zu. Mit Regen, Sturm und Hagel. Und mit warmen Lichtern in Wohnzimmern, gemütlichem Kaminfeuer und einem warmen Tee. Jede Jahreszeit hat doch ihre schönen Seiten, man muss sie sich nur bewusst machen.
Wenn ich an den Herbst denke, fällt mir immer ein besonderes Lied ein, dass ich heute einmal vorstellen möchte. Hier der Text.
Nun, ich zog los, eine schmutzige Straße entlang
Ich zog los, ganz alleine
Und die Sonne ging unter als ich den Hügel überquerte
Und die Stadt leuchtete auf, die Welt wurde still.
Ich lerne fliegen, aber ich habe keine Flügel
Runter kommen ist am schwersten.
Nun, die guten alten Tage mögen nicht wieder kommen
Und die Felsen mögen schmelzen und das Meer möge brennen.
Ich lerne fliegen, aber ich habe keine Flügel
Runter kommen ist am schwersten.
Nun, manche sagen das Leben wird dich nieder schlagen
Dein Herz brechen, deine Krone stehlen
Also zog ich los, nur Gott weiß wo hin
Ich denke ich werde es wissen wenn ich dort bin.
Ich lerne fliegen, um die Wolken herum
Aber was hoch geht muss wieder runter kommen.
Ich lerne fliegen, aber ich habe keine Flügel
Runter kommen ist am schwersten.
Als der Sänger loszog, war er einsam und verlassen, selbst die Straße war schmutzig. Hoffnungslos? Traurig? Aber dann über dem Hügel, übertragen gesprochen, nach dem Überwinden der Schwierigkeiten, sieht er die Lichter der Stadt in der Dunkelheit.
Mir gibt so ein Blick den Hügel hinunter immer einen Stoß in die Hoffnung, ins Positive. Lichter, sei es nun Kerzen, Feuer oder das Licht in Wohnzimmern ist doch ein heimeliges Gefühl. Gerade in den dunkler werdenden Jahreszeiten gibt es das Gefühl von zuhause, von Gemütlichkeit und Wärme. Ob der Sänger genau das ausdrücken wollte?
Im Refrain kommt dann das Problem: Man lernt fliegen, für uns Menschen etwas Unmögliches. Er wächst also über sich hinaus, lernt Dinge, von denen er nicht erwarten würde, dass er sie schafft. Aber er kann es! Und dann kommt das Leben und lässt einen wieder landen. Aus großer Höhe ein Absturz auf den Boden, ungebremst ohne Flügel. Von den Tatsachen eingeholt: Das Leben ist kein Ponyhof, immer wieder kommen Schicksalsschläge, die einen wieder auf den Boden der Tatsachen hinunter holen.
Dann verabschiedet man sich von seinen Träumen, seinen Erwartungen. Das ist am Schwersten.
Im Text heißt es weiter: „Nun, die guten alten Tage mögen nicht wieder kommen
Und die Felsen mögen schmelzen und das Meer möge brennen.“ Zurückkehren an den Anfang, zu den guten alten Tagen, das können wir nicht. Nie. Genauso wenig, wie Felsen schmelzen oder Meere brennen können. Allein schon, weil uns die Erfahrung geprägt hat und uns nicht mehr so unbefangen an Dinge herantreten lässt. Das Fliegen wird einfach schwerer mit Ballast.
Aber dann kommt die nächste, hoffnungsfrohere Strophe: „Nun, manche sagen das Leben wird dich niederschlagen. Dein Herz brechen, deine Krone stehlen. Also zog ich los, nur Gott weiß wohin. Ich denke ich werde es wissen, wenn ich dort bin.“ Allein dieser Aufbruch zeigt mir, dass der Sänger wieder aufgestanden ist und weitergemacht hat. Wie heißt es so schön? Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitermachen. So funktioniert das Leben.
Weiter heißt es nämlich: „Ich lerne fliegen, um die Wolken herum. Aber was hoch geht muss wieder runterkommen.“ Das ist das Hoch und Nieder in unseren Leben. Es gibt Tage, da denkt man, dass es immer weiter runter geht. Man glaubt nicht mehr daran, dass es besser wird. Wenn man aber durchhält und den Hügel erklimmt, dann sieht man wieder die Lichter der Stadt, die Hoffnung, andere Menschen und die Wärme und Geborgenheit.
Und eines darf man nicht vergessen: wir sind nicht alleine. Denn wenn auch gerade keine Menschenseele an unserer Seite steht, so ist es doch Gott, der uns still und leise begleitet. Uns stärkt und den Rücken freihält und immer für uns da ist. Für unsere Nöte und Ängste und vor allem fürs Hoffnung machen.
Was ich mich frage: am Anfang war der Sänger allein. Ist er es am Ende immer noch? Zumindest ist es mit mehreren einfacher. Einfacher, wieder Mut zu fassen. Einfacher, einen Neustart zu wagen. Einfacher, wieder aufzustehen und den nächsten Hügel zu erklimmen.
An dieser Stelle möchte ich kurz Werbung machen, Werbung fürs Ehrenamt. Denn genau bei diesen Tätigkeiten erfährt man die Gemeinschaft und die Erfolge, die man nur im Team schafft. Dabei ist es fast egal, wofür man sich engagiert, solange man ein wenig Herz für die Sache mitbringt. Sich einbringen für die Gesellschaft bringt einen selber erstaunlich weiter. Man lernt dazu und bekommt auch die ein oder andere Starthilfe fürs Leben.
Und? Wer hat es erkannt? Es ist das Lied Learning to Fly von Tom Petty and the Heartbreakers. Tom Petty & the Heartbreakers war eine US-amerikanische Rockband, die 1976 gegründet wurde. Die Band wurde von Tom Petty geleitet, bis dieser 2017 starb. Dieses Lied erschien im Juni 1991.
Was sagt das Internet über die Bedeutung dieses Liedes?
Viele Leute gehen davon aus, dass es bei diesem Song um Drogen geht, aber das ist es nicht. Petty kam auf die Idee, als er sah, wie ein Pilot im Fernsehen interviewt wurde. Der Pilot sagte, wie es nicht schwer war zu lernen zu fliegen... der schwierigste Teil kam herunter.
Der Song wurde von den politischen Ereignissen der Zeit beeinflusst, insbesondere dem Golfkrieg, sowie der Banddynamik - Into The Great Wide Open war ein Tom Petty & the Heartbreakers-Album, während Pettys vorheriges Album, Full Moon Fever, ein Soloalbum war (obwohl Gitarrist Mike Campbell bei jedem Song spielte und bei der Produktion half). "Ich wollte, dass dieser Song eine Art erlösenden Song ist, nur auf vagste Art, sicherlich nicht buchstäblich", sagte er Billboard. https://www.songfacts.com/facts/tom-petty-the-heartbreakers/learning-to-fly
Der Song "Learning to Fly" von Tom Petty and the Heartbreakers ist eine Metapher für die Kämpfe und Herausforderungen des Lebens. Die Idee ist, dass wir trotz der schwierigen Zeiten im Leben die Kraft haben, die Widrigkeiten zu überwinden und uns über sie zu erheben. Der Song spricht davon, dass wir die Hoffnung und den Antrieb haben, diese Herausforderungen anzunehmen und sie zu überstehen, indem wir lernen zu fliegen, obwohl wir keine Flügel haben. Der Refrain unterstreicht diesen Punkt und drückt weiter aus, dass wir, egal wie schwer es ist, herunterkommen und uns unseren Herausforderungen stellen müssen. Letztlich ist die Botschaft eine der Beharrlichkeit, die uns dazu inspiriert, uns unseren Ängsten zu stellen und darauf zu vertrauen, dass wir es tatsächlich auf die andere Seite schaffen können. https://www.songtell.com/de/tom-petty-and-the-heartbreakers/learning-to-fly
Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich möchte immer wieder fliegen lernen und meinen Hoffnungen, Wünschen und Träumen nachgehen. Gerne gemeinsam mit anderen, die ähnliche Träume haben. Ich wünsche uns allen Gleichgesinnte, denn gemeinsam fliegen macht am meisten Spaß!
geschrieben von Kirsten Gutleben