Kirchengemeinde
Idensen-Mesmerode

 

 

 

 

 

 

Als Christ sage „Nein!“ zu Fremdenfeindlichkeit – auch hier im Butteramt!

Aus den Medien erfahren wir fast täg-lich von gewalttätigen Übergriffen gegen Geflüchtete oder gegen jüdische oder muslimische Mitbürger*innen. Aber ist das ein Problem, das ich nur vom Fernsehsessel aus betrachte? Ich behaupte nein. Misstrauen gegenüber dem Fremden steckt in jedem Menschen. Darum ist es ja auch eines der Ziele in Schule und Kindertagesstätte, mit dem Neuen, dem Fremden angstfrei umgehen zu lernen.
Bei Begegnungen, die ich als Pastorin habe, höre ich, dass Diskriminierung auch Menschen in unseren Dörfern trifft. Da erzählt die Frau, die seit ihrer Geburt mit einer Behinderung lebt, dass ein Arzt sie während der Untersuchung geduzt hat: „Du brauchst gar keine Angst zu haben, das reparieren wir wieder!“ Er hat ihr nicht angesehen, dass sie medizinisch hoch gebildet ist. Und wie Sie sich vorstellen können, hat sie sich gedemütigt und beschämt gefühlt. – Da wird in einem Dorf nicht weit von hier erzählt, die Kinder würden keinen Kita-Platz bekommen, weil so viele Flüchtlingskinder im Dorf leben. „Die nehmen uns die Plätze weg“, heißt es dann fälschlicherweise, denn es ist ja die Gemeinde, die sowohl die Zahl der Kita-Plätze als auch die Anzahl der zuziehenden Geflüchteten für die Ortschaften festlegt und somit die Verantwortung für eine ausgewogene Verteilung trägt.
Dies sind kleine Beispiele dafür, wie schnell Menschen auch bei uns diskriminiert werden können, wie schnell wir vielleicht auch selbst andere diskriminieren.
Wie gehen wir als Christen nun damit um? Nehmen wir teil am „Ring der Solidarität“, den Christen und andere zum Sabbat um Synagogen in Deutschland ziehen – ein „symbolisches Zeichen des Schutzes“ der jüdischen Gemeinden? Ja, ich finde es eine gute Idee. Aber ich möchte noch einen Schritt zurückgehen und fragen, was die Bibel dazu sagt.
Jesus selbst begegnet bei Matthäus, Kapitel 15, einer Ausländerin mit Ablehnung. Er verweigert dieser Frau, die ihn um Heilung für ihre Tochter bittet, seine Hilfe, denn, so sagt er, „ich bin nur zu den Menschen meines Volkes gesandt.“ Doch als er genauer hinschaut, erkennt er, wie groß ihr Vertrauen in ihn ist. Da ändert Jesus seine Haltung. Er korrigiert seine Einstellung und hilft auch ihr. Jeder, der Jesus ernsthaft nachfolgen will, kann sich auch durch diese Geschichte ein Beispiel an ihm nehmen: mein Fehlverhalten überdenken und mein Herz öffnen für fremde Menschen und fremde Sitten.

Susanne v. Stemm

 

 

 

 

 

 

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